Tipps fürs Wochenbett – Entspannt nach der Geburt

 

Vorbereitung aufs Wochenbett mit vielen

Tipps und praktische Helferlein rund ums Thema Wochenbett

Wenn ich an meine erste Geburt zurück denke und vor Allem auch an die Zeit des Wochenbetts… dann war das leider alles andere als entspannt. So richtig gut vorbereitet habe ich mich nicht gefühlt. Obwohl ich einen Geburtsvorbereitungskurs besucht habe und eine Hebamme regelmäßig vorbei kam, blieb ich mit vielen Fragezeichen alleine zurück. Tipps fürs Wochenbett – Entspannt nach der Geburt… das habe ich mir damals wirklich gewünscht.

Dazu muss ich sagen, dass meine damalige Hebamme leider nicht sonderlich motiviert war. Für die zweite Schwangerschaft und Geburt habe ich mir fest vorgenommen, eine Hebamme zu finden, mit der ich schon während der Schwangerschaft warm werde und bei der ich mich sicher und wohl fühle. Und genau das ist auch schon mein erster Rat. Fangt so früh wie möglich mit der Suche nach einer Hebamme an und vertraut auf euer Bauchgefühl. Wenn euer Bauchgefühl euch sagt: „mit dieser Hebamme an meiner Seite fühle ich mich wohl“ dann habt ihr die Richtige gefunden.

Im Geburtsvorbereitungskurs hört man viele Dinge, wie Wochenfluss, Atmen während der Wehen, usw. Aber viele Dinge bleiben ungesagt. Was mir zumindest keiner vor der Geburt gesagt hat: Hämorrhoiden kommen deutlich häufiger vor, als man vielleicht denkt und Milchstau kann furchtbar weh tun. Keine Angst, mir geht es in diesem Beitrag nicht darum irgendwelche Ängste zu schüren und Panik vor diversen Wehwehchen zu verbreiten. Im Gegenteil. Ich möchte hier all die Dinge zusammenstellen, die mir geholfen haben die eben genannten Wehwehchen verschwinden zu lassen. Und ich möchte die Fehler, die ich damals gemacht habe aufzeigen, damit jede Frau, jedes Kind, jede Familie das entspannte Wochenbett erleben darf, dass sie verdient hat.

 

Vor der Geburt – Vorbereitung aufs Wochenbett

Worauf hat man in der Regel am wenigsten Lust? Richtig! Papierkram… Und genau deshalb würde ich allen raten, die wichtigsten Anträge und Unterlagen bereits während der Schwangerschaft  zusammen zu suchen und so weit wie möglich auszufüllen. So habt ihr als kleine frischgebackene Familie in den ersten Wochen keinen unnötigen Stress mit dem Ausfüllen von Anträgen und müsst nur noch die Geburtsurkunde besorgen.

Die wichtigsten Anträge/Unterlagen im Überblick:

  • Elterngeldantrag
  • Kindergeldantrag
  • evtl. Vaterschaftsanerkennung (wenn nicht verheiratet)
  • Krankenversicherung für das Baby
  • Elternzeit

 

Allgemeine Tipps für ein entspanntes Wochenbett

  • Vorräte anlegen bzw. Vorkochen! Besonders eignen sich Suppen und Eintöpfe. Diese könnt ihr dann Portionsweise einfrieren und habt immer ein schnelles Mittagessen parat. Gerade in den ersten Wochen kommt man nicht immer dazu am Herd zu stehen und frisch zu kochen.
  • Stillkugeln vorbereiten und ebenfalls einfrieren! Die kleinen Kugel sind ein toller Energiekick für zwischendurch und schmecken sehr lecker. Rezept findet ihr weiter unten.
  • Lieferdienste nutzen! Es ist vollkommen okay, sich in dieser Zeit öfter etwas beim Lieferdienst zu gönnen. Das gilt nicht nur für das Mittagessen zwischen durch, sondern auch für allgemeine Einkäufe.
  • keine Termine in die ersten 6 Wochen nach der Geburt legen, die nicht wirklich notwendig sind. In dieser Zeit notwendig können Dinge wie Stillberatung, Elternberatung und Hebammenbesuche sein.
  • Trinken! Zum einen natürlich viel trinken. Aber ich meine mit diesem Tipp eher: Besorgt euch eine gute Trinkflasche oder Thermoskanne, die ihr immer griffbereit habt. Ich habe in den ersten Wochen nach der Geburt immer zu wenig getrunken. Denn wenn man erst einmal mit dem Baby stillend liegt, kommt der Durst und der Weg zur Küche ist unendlich weit. Von daher fand ich es extrem praktisch, immer eine Auslauf-sichere Flasche in Griffnähe zu haben. Am besten sogar mit Strohhalm.
  • Besuch! Überlegt euch vorher schon, wen ihr wie schnell nach der Geburt bei euch begrüßen möchtet. Nicht jeder, den man kennt, muss das Baby auch innerhalb des Wochenbetts kennenlernen. Wir haben damals den Fehler gemacht, dass wir uns vorab keine Gedanken gemacht haben und nach der Geburt sich jeder einfach angekündigt hat. Mit jedem meine ich wirklich jeden! Menschen, die man ewig nicht gesehen haben, die Kollegin, mit der man sonst eher wenig zu tun hat und so weiter. Das Ende vom Lied war, dass wir die ersten zwei Wochen JEDEN Tag Besuch hatten und nur damit beschäftigt waren, Kaffee zu kochen und Kuchen aufzutischen. Ich war permanent überfordert, weil die gesamte Situation mit Stillen, Milcheinschuss, schmerzende Hämorrhoiden, schlaflosen Nächten, viele Emotionen so neu für mich waren und ich durch den ganzen Besuch keine Chance hatte, in Ruhe in dieses neue, spannende Leben herein zu kommen. Erst im Nachhinein habe ich gelernt, dass das Wochenbett MEINE Zeit ist. Und dass es vollkommen okay ist, nein zu sagen. Es ist okay zu sagen: „Wir freuen uns auf deinen Besuch. Was meinst du, wollen wir so in 3-4 Wochen mal nach einem Termin schauen? Bis dahin haben wir uns bestimmt langsam als Familie an die neue Situation gewöhnt.“ Wenn man ein Nein auf freundliche Art verpackt, nimmt es einem niemand übel. Und für den Besuch, den man während des Wochenbetts sehen möchte, kann ich nur empfehlen: Sagt ruhig offen, wenn ihr euch etwas wünscht. Ich persönlich werde dieses mal nur wenige Freunde und die engste Familie empfangen. Und allen habe ich vor Monaten schon gesagt, wenn ihr vorbei kommt, dann bringt doch gerne etwas zu essen mit und wir essen zusammen. Ist doch ein viel schöneres Geschenk, als der zwanzigste Body, oder?
  • Hilfe annehmen! Egal ob jemand das Einkaufen für euch übernimmt, anbietet die Wäsche zu machen oder oder oder. Nehmt diese Hilfe an. Hilfe annehmen ist keine Schwäche und gerade im Wochenbett brauch man Ruhe, um sich zu erholen und an die neue Situation zu gewöhnen.

 

 

 

 

Was während des Wochenbetts auf einen zu kommen kann

Tipps fürs Wochenbett – Entspannt nach der Geburt

  • Wochenfluss – Wöchnerinnen Binden /Vlieswindeln besorgen am besten Plastikfrei! Gibt es in der Drogerie und in Apotheken

Ist nicht bei allen Frauen gleich stark und völlig normal. Wichtig ist, dass ihr während des Wochenflusses keine Tampons benutzt. Die Gebärmutter ist nach der Geburt sehr anfällig für Infektionen, von daher sollten Tampons unbedingt vermieden werden.

  • Geburtsverletzungen – Egal ob Dammschnitt, Dammriss, alles heilt mit der Zeit und kommt auch nicht bei jeder Geburt vor.

Hilfreich sind hier auf jeden Fall das Motherlove Regenerationsspray, ein Sitzring und statt auf Toilettenpapier zurück zu greifen, hilft das Spülen mit Wasser nach dem Toilettengang. Dafür kann man einfach einen Messbecher mit Wasser bereit stellen oder man gönnt sich die Happy Po Dusche. Die kannte ich während meines ersten Wochenbetts auch nicht, aber in den vergangenen Monaten wurde sie mir unglaublich oft empfohlen.

Vorbeugen kann man mit etwas Glück mit dem Weleda Damm-Massageöl. Das wird ab der 34. Woche regelmäßig behutsam aufgetragen und steigert die Elastizität der Haut.

  •  Hämorrhoiden – passiert recht häufig. Heilt aber auch wieder nach einigen Wochen.

Mir persönlich haben sämtliche Salben, die es speziell für Hämorrhoiden gibt nicht wirklich geholfen und nicht für Linderung gesorgt. Mein Favorit in Sachen Hämorrhoiden ist die Traumeel Salbe. Die wurde mir damals von einer Heilpraktikerin empfohlen und auch wenn man nicht unbedingt mit Hämorrhoiden zu tun hat, kann ich jedem nur empfehlen die Salbe zu Hause zu haben. Sie ist gegen Schwellungen und Prellungen und gerade mit Kleinkind daheim kommt sie auch heute noch oft bei uns zum Einsatz. Hilft wunderbar bei blauen Flecken und Co.

 

  • Milcheinschuss – ca. 2-3 Tage nach der Geburt

Der Milcheinschuss kann erst einmal auch schmerzhaft werden. Der Milcheinschuss macht sich durch spannende Brüste und deutliche Venenzeichnungen bemerkbar. Die Brustdüsen können auch knotig wirken. Das hatte ich damals zum Beispiel auch ganz extrem. Die Haut fühlt sich meist auch wärmer an. Generell kann der Milcheinschuss mit einem Temperaturanstieg verbunden sein. Um die Beschwerden zu lindern hilft es immer mit Wärme und Kälte zu arbeiten.

Hierfür am Besten ein paar Minuten vor dem Stillen die Brust erwärmen. Zum Beispiel mit einem warmen Körnerkissen, oder einem in der Mikrowelle warm gemachten, sauberen Küchenhandtuch.

Nach dem Stillen kann dann mit Quarkumschlägen gekühlt werden. Alternativ zum Quarkumschlag kann man auch ein sauberes Küchenhandtuch feucht machen und in den Kühlschrank legen. Nach dem Stillen nimmt man das gekühlte Handtuch dann heraus und legt es zu einem Donut geformt um die Brustwarzen. Das empfand ich persönlich immer als sehr angenehm.

  • Milchstau / wunde Brustwarzen

Das kann auch immer wieder mal vorkommen. Den Milchstau kann man wie auch den Milcheinschuss mit Wärme und Kälte behandeln. Bei einem Milchstau unbedingt auch die Hebamme kontaktieren. Sie kann hier noch viele hilfreiche Tipps liefern. Sie kann einem zeigen, wie man am besten die Milch ausstreicht, ob eine Milchpumpe Sinn macht etc. Einen Milchstau sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und im Auge behalten. Viel Ruhe ist wichtig und das Heben von schweren Dingen sollte unbedingt vermieden werden. Außerdem sollte auf enge, einschnürende Kleidung verzichtet werden. Wenn erhöhte Temperatur auftritt, sollte diese nicht länger als einen Tag sein. Sonst auch hier wieder der Rat: Unbedingt Hebamme oder Arzt kontaktieren.

Milchstau kann übrigens auch durch Stress verursacht werden. Deswegen habe ich weiter oben das Thema Besuch so ausführlich aufgegriffen. Denn zu viel Besuch sorgt auch für Stress.

Bei wunden Brustwarzen ist eine Brustwarzen Salbe hilfreich. Außerdem können Stillhütchen während des Stillens helfen.

Eine schnellere Heilung der wunden Brustwarzen bewirken Silberhütchen. Ich hätte niemals gedacht, dass diese kleinen Dinger so helfen können! Also an dieser Stelle eine absolute Empfehlung dafür.

 

 

 

Was brauche ich nun denn eigentlich alles fürs Wochenbett!

Meine Tipps und Must-Haves für ein entspanntes Wochenbett!

Kommen wir nun zu den kleinen Helferlein, die man sich bereits während der Schwangerschaft zu legen kann. So spart man sich kurz nach der Geburt den ein oder anderen Weg zur Apotheke oder in die Drogerie. Und man läuft nicht Gefahr, dass den Mann überfordert zwischen den Regalen des Drogeriemarktes steht und sich fragt, wo er denn nun eigentlich die Vlieswindeln findet.

  • Bequeme Kleidung! Gerade die ersten Tage nach der Geburt sind die Umstandshosen immer noch die beste Wahl
  • bequeme Baumwollunterwäsche! Wer die „Luxusvariante“ haben möchte, kann sich einen Kaiserschlüpfer mit Wärme oder Kältekissen gönnen
  • 2 Still Bh´s
  • Stilleinlagen
  • Wöchnerinnen Binden
  • Stilltee
  • Brustwarzensalbe

 

Nützlich, aber man kommt eventuell auch ohne aus:

 

 

 

 

Und was, wenn alles doch ganz anders läuft…

Babyblues hört man immer wieder mal. In den ersten Tagen nach der Geburt kann es bei der Mutter immer wieder mal zu einem Stimmungstief kommen.

Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Erschöpfung begleiten einen. Auslöser soll hierfür der starke Hormonabfall nach der Geburt sein. Während der Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel sehr hoch und nach der Geburt fällt er rasch ab.

Meist klingen die Symptome wie Reizbarkkeit, große Sorgen um das Baby, Weinerlichkeit und Niedergeschlagenheit nach einigen Tagen ganz von allein wieder ab.

Sollten die Symptome aber länger als 10 Tage andauern, sollte man keine Angst davor haben, sich an Außenstehende zu wenden und Hilfe zu suchen. Dann kann es sein, dass sich eine Wochenbettdepression entwickelt.

 

 

Das waren nun meine Tipps auf Grund meiner persönlichen Erfahrung im Wochenbett und ich hoffe, dass ich euch damit einige Fragen beantworten konnte.

Und ich wünsche jedem von Herzen eine wundervolle Kugelzeit und eine entspannte Zeit im Wochenbett.

 

Hier gibt es jetzt noch das Rezept für die Stillkugeln, die ihr auf jeden Fall auch auf Vorrat einfrieren könnt!

 

 

 

Stillkugeln – ein leckerer Tipp, um entspannt nach der Geburt im Wochenbett zu schlemmen

Zutaten:

  • 130 Gramm Datteln
  • 30 Gramm Leinsamen
  • 80 Gramm Erdnussbutter/Cashewmus oder Mandelmus
  • 30 Gramm Haferflocken
  • Prise Salz
  • Kokosflocken oder gehackte Nüsse

 

Zubereitung:

Zuerst werden die Datteln in einem Mixer oder einer Küchenmaschine zerkleinert. Nun alle anderen Zutaten bis auf die Kokosflocken/ gehackte Nüsse in den Mixer dazu geben und zu einem glatten Teig verarbeiten und anschließend zu kleinen mundgerechten Kugeln formen. Die Kugeln dann in den Kokosflocken bzw. den gehackten Nüssen wälzen und das war´s auch schon. Ihr seht, die Stillkugeln sind fix gemacht und im Kühlschrank ca. 3 Tage haltbar. Wenn ihr sie einfriert, sind sie natürlich deutlich länger haltbar und sind somit bestens dafür geeignet, bereits in der Schwangerschaft vorbereitet zu werden. Wenn du einen Tiefkühl-Vorrat anlegen möchtest, dann mache am besten gleich die doppelte oder dreifache Menge des Rezepts.